Das Alpaka

Inhalt:

  1. Evolution
  2. Über das Tier
  3. Die Weide

Evolution

Das Alpaka gehört zur Familie der Neuweltkameliden. Bereits vor ca. 5000 Jahren begann man in Südamerika mit seiner Domestikation. Der Urahne des Alpakas ist das Guanako und - nach neuesten genetischen Erkenntnissen - auch das Vikunja.

Als Paarhufer zählen Alpakas zur Unterordnung der Schwielensohler (Tylopoda). Wie alle Kameliden kauen sie ihre Nahrung wieder, besitzen aber im Gegensatz zu den "echten" Wiederkäuern nur einen dreigeteilten Magen. Als Faserlieferant gezüchtet, weisen Alpakas eine sehr feine Faser auf, die zu hochwertigen und entsprechend teuren Textilien verarbeitet wird.

Über das Tier

Alpakas werden etwa 20 Jahre alt. Sie haben eine Größe (Stockmaß) von 80-100 cm und wiegen ca. 50-80 kg. Die Kommunikation der Alpakas untereinander erfolgt durch Körpersprache. Diese wird durch verschiedenste Lautäußerungen unterstützt, wobei ein leises Summen vorherrschend ist. Manchmal setzen sie jedoch eine noch wirkungsvollere Methode ein: das Spucken.

Eine Alpakastute bekommt in der Regel ein Jungtier (Cria) pro Jahr. Die Tragzeit beträgt 11-11,5 Monate. Nach 2-3 Wochen kann die Stute normalerweise wieder dem Hengst zugeführt werden. Die Geschlechtsreife bei den Jungtieren setzt unterschiedlich ein. Eine Jungstute kann bereits mit einem Jahr gedeckt werden. Hier ist der Entwicklungszustand des Tieres in Betracht zu ziehen. Junghengste hingegen benötigen eine Entwicklungszeit bis zur vollen Geschlechtsreife von 2,5-3 Jahren. Die Fortpflanzung bzw. der Deckakt erfolgt im Liegen (in Brustlage) und dauert zwischen 15-45 Minuten. Ist eine Stute nicht paarungsbereit oder tragend, so wird sie den Hengst massiv abwehren durch entsprechende Lautäußerungen und Spucken.

Man unterscheidet zwischen zwei Typen:

Das Huacaya-Alpaka hat ein dichtes und fülliges Vlies mit einer Kräuselung (Crimp). Es sollte an Kopf und den Beinen stark behaart sein. Der Schurertrag liegt bei jährlicher Schur bei 2-5 kg.

Beim Suri-Alpaka weisen die Fasern einen Drall auf und hängen wie Locken am Tier herunter. Sie sind seltener als Huacaya-Alpakas und machen nur etwa 10% der Gesamtpopulation aus.

Bei beiden Typen reicht die Farbskala von weiß, silbergrau, apricot, den verschiedensten Brauntönen bis hin zum reinen schwarz. Es kommen auch mehrfarbige und gescheckte Tiere vor.

Allgemeines über den Körperbau

Beim Alpaka so wie auch bei anderen Tierarten und Rassen, ist es wichtig das bei der Zucht sehr stark auf den Körperbau geachtet wird. Tiere mit einem schlechtem Körperbau sollten grundsätzlich nicht zur Zucht eingesetzt werden.

Da die Tiere in den Ursprungsländer meist nicht älter als sieben Jahre werden, wird dort oft nicht so viel Wert auf Körperbau gelegt. Der Grund hierfür ist, das Alpakas in den Anden Südamerikas zum Grundnahrungsmittel in Bezug auf Fleisch gehören. Daher werden die meisten Tiere mit ca. 7 Jahren geschlachtet.

Wenn man nun eine mittlere Lebenserwartung von 18 bis 20 Jahren zu Grunde legt, sind die Alpakas mit sieben Jahren in der Blüte ihres Lebens. 

Allerdings erst mit zunehmendem Alter beginnen die Abnutzungserscheinungen, die durch schlechten Körperbau hervorgerufen werden.
Da die Alpakas aber in Europa, Nordamerika und Australien so wie in Afrika nicht in die Nahrungskette des Menschen eingebracht werden, werden die meisten von ihnen sehr alt. Daher muß in der Zucht sehr stark auf korrekten Körperbau geachtet werden. Denn Tiere die im Alter Abnutzungserscheinungen haben, leiden oftmals an Schmerzen.
Wer Tiere hält und bewusst mit diesen, die körperbauliche oder sogar genetische Fehler aufweisen, züchtet, setzt bewusst die Gesundheit der Nachkommen dieser Tiere aufs Spiel.
Dies sollte von allen Haltern und vor allem von allen Züchtern beachtet werden. Denn es ist nicht erlaubt Tiere mit genetischen Defekten weiter zu vermehren. Wer dies trotzdem tut kann sich strafbar machen.

Die Weide

Alpakas sollen vorwiegend auf Weiden gehalten werden.

Laut einem Gutachten zur artgerechten Haltung von Neuweltkameliden wird folgende Weidegröße vorgeschrieben.

Die Mindestgröße für eine Weide sind 1000m² für 2 Tiere mit einem Alter von über 6 Monaten plus 100m² für jedes weitere Tier.

Ich empfehle allerdings mindestens das Doppelte und auf einen Hektar maximal 15 Tiere. Wobei man dazu sagen muß, dass die Tiere im Frühling diese Fläche nicht komplett abweiden können. Deshalb sollte diese Fläche auch in Parzellen eingeteilt sein, um aus überschüssigem Gras im Frühling und Sommer Heu gewinnen zu können.

Der Zaun sollte eine Höhe von 1,00 – 1,30 Meter betragen. Es wird empfohlen ein Knotengeflecht von 1,30 m zu verwenden. Die Handelsüblichen Knotengeflecht Zäune sind in der Regel im unteren Drittel etwas enger. So können die Tiere ihren Kopf nicht durch den Zaun stecken und dadurch werden Verletzungen vermieden. Weiterhin sollte der Zaun immer gut gespannt (Zaunspanner) sein und keine scharfen Enden haben. (Verletzungsgefahr).

Daher empfehle ich die Enden des Zaunes jeweils in einer Länge von ca. 3 cm um 90° abzuwinkeln und wie einen Nagel in den Holzpfosten einzuschlagen.

Zusätzlich wird dann noch der Draht durch eine 2,5 x 2,0 cm breite Leiste gesichert.

Gatter sind ein wichtiges Hilfsmittel um kurzfristig Tiere zu separieren. Daher empfiehlt sich immer einige auf Vorrat zu haben. Gatter werden natürlich auch als Ein- und Ausgänge an den Weiden verwendet. Ich haben mir viele Techniken und Bauarten von Gattern angesehen. Dabei bin ich auf die für mich und andere Züchter beste Lösung ,das Holzgatter, gestoßen. Der Grund dafür ist die Flexibilität und die geringen Kosten.

Beim klassischen Holzgatter sind einige Vorteile zu erkennen (leicht, robust, einfache Bauweise und preisgünstig).

Die Holzgatter sollten aus 30 x 50 mm starken Dachlatten gefertigt sein und sollten mit 4,5 x 55 mm Schrauben zusammengeschraubt werden.